
Pop Art sprengte die Grenzen zwischen Kunst, Kitsch und Massenkonsum und schöpfte aus den Bildangeboten der Massenmedien. Das Aufkommen der Siebdrucktechnik und der Slogan „Kunst für alle“ führten zu einer Verbreitung der Kunst und ließ auch das Verhältnis von Original und Reproduktion in einem neuen Licht erscheinen.
„Meisterwerke massenhaft“ von Robert Rauschenberg bis Andy Warhol sind bis zum 16. Mai 2018 in der Ausstellung „American Pop Art“ in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zu sehen. „I like Fortschritt. German Pop reloaded“ heißt es noch bis zum 8. Mai 2016 im Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr. Beide Ausstellungen warten mit prominenten Künstlern auf: So präsentiert die Oberhausener Ausstellung vor allem Grafiken u. a. von Richard Estes, Robert Indiana, Tom Wesselmann und Andy Warhol. Mülheim an der Ruhr stellt Grafiken, Multiples und Gemälde u. a. von Werner Berges, Ferdinand Kriwet, Sigmar Polke und Gerhard Richter zueinander in Bezug.
Mit den Künstlern und Kunstwerken rücken auch zwei Sammler und Sammlungen in den Blick: Die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen schöpft aus der Sammlung des verstorbenen Düsseldorfer Rechtsanwaltes Heinz Beck, die im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen beheimatet ist. Die besondere Stärke dieser Sammlung liegt in Becks Vorliebe für Auflagen und Multiples. Ergänzt um Werke aus der eigenen Sammlung präsentiert das Kunstmuseum „Alte Post“ in der Mülheimer City unweit des Hauptbahnhofes Werke aus der Kölner Sammlung Kraft, die eine Vielzahl neu zu entdeckender Künstler und Künstlerinnen aus einer auch politisch turbulenten Zeit umfasst. Zu dieser Ausstellung erscheint ein Katalog.
Bis zum 8. Mai 2016 erhalten Besucher gegen Vorlage der Eintrittskarte im jeweils anderen Museum 50 Prozent Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis.
Im Rahmenprogramm wird am Donnerstag, 14. April 2018 eine Tagesfahrt des Mülheimer Kunstvereins offeriert. Unter dem Motto „POP³“ bietet die Exkursion Führungen in beiden Museen und zusätzlich in der Ruhr-Universität Bochum an. Auf den Siegeszug von Konsumgesellschaft und Populärkultur antwortet die Kunst in den 1950er-Jahren zunächst in Großbritannien, dann in den USA mit der Pop Art. Nach der Vorherrschaft von Abstraktion und Informel öffnete die neue Kunstrichtung auch in Deutschland den Blick für neue Realitäten. Als Kunst am Bau haben die Deutschen Werner Nöfer und Ferdinand Kriwet in der Ruhr-Universität Bochum großformatige Arbeiten geschaffen. In der Cafeteria der Ruhr-Universität Bochum ist eine Mittagspause geplant.
Abfahrt ist um 9.30 Uhr an der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen und um 9.50 Uhr Südbad Mülheim. Treffpunkt ist um 10 Uhr das Kunstmuseum Mülheim, die Rückkehr ist gegen 17 Uhr vorgesehen. Die von Sabine Falkenbach geleitete Tour kostet 24 Euro, Anmeldungen nimmt die Buchhandlung Max Röder unter Tel. 0208 – 38 16 18 entgegen.