
Anton Reicha, ein Zeitgenosse von Beethoven, feierte seine größten Erfolge in Paris mit der Komposition von 28 Bläserquintetten für die klassische Bläserquintett-Besetzung, als deren Vater er gilt. Das spielfreudige und spritzige Es-Dur-Quintett, op. 88,2 lebt von der Anwendung der sog. durchbrochenen Arbeit, bei der eine musikalische Linie auf mehrere Instrumente übertragen wird.
Paul Taffanel (1844-1908) war vielleicht der bedeutendste Flötist des 19. Jahrhunderts, der Konzertreisen nach Deutschland, England und Russland unternahm, Soloflötist an der Komischen Oper, später der Großen Oper in Paris war und als Lehrer am Pariser Conservatoire wesentlich die französische Flötenschule prägte. Er komponierte vor allem Werke für Flöte und Klavier. Sein einziges Bläserquintett g-Moll entstand 1876, eine opernhaft pathetische Musik mit großen Spannungsbögen.
Jacques Ibert (1890-1962), zu Lebzeiten ein erfolgreicher Komponist, vermied wie viele seiner französischen Kollegen die radikalen Experimente deutscher Komponisten mit der Atonalität. Die drei kurzen Stücke für Bläserquintett komponierte er 1930. Durch die dauernden Wechsel von Taktart, Tonart und Melodik entsteht eine farbige, kurzweilige und spielfreudige Musik. Das zweite Stück ist eine innige Meditation zwischen Flöte und Klarinette.
Die Mitglieder des Bochumer Bläserquintetts kennen sich seit vielen Jahren durch ihre Mitwirkung im Uni-Orchester der RUB und im collegium instrumentale Bochum. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten.