

In „Zwei Tage, eine Nacht“ („Deux jours, une nuit“), einer belgisch-italienisch-französischen Koproduktion aus dem Jahr 2014 der Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne (Buch und Regie) soll die unter Depressionen leidende Arbeiterin Sandra (Marion Cotillard) von ihrer Firma für Solarmodule nach einer Abstimmung unter der Belegschaft entlassen werden. Im Gegenzug würden die Arbeiter eine Bonuszahlung erhalten. Sandra kann erreichen, dass es unter den Mitarbeitern zu einer erneuten Abstimmung kommt.
In persönlichen Besuchen bei ihren Kollegen versucht Sandra diese zu überzeugen, einer solchen Abstimmung gegen sie nicht zu folgen. Die Reaktionen auf ihre versuchte Einflussnahme sind sehr unterschiedlich. Bei der erneuten Abstimmung stimmt nur die Hälfte der Belegschaft für Sandras Arbeitsplatz. Der Chef zeigt sich jedoch beeindruckt von Sandras Aktion und bietet ihr an, trotzdem zu bleiben. Überraschenderweise lehnt Sandra ab, da für ihren Arbeitsplatz ein Zeitarbeitsvertrag eines anderen Mitarbeiters nicht verlängert werden würde.
„Zwei Tage, eine Nacht“, in weiteren Rollen sind u.a. Fabrizio Rongione, Catherine Salee, Christelle Cornil und Timur Magomedgadzhiev zu sehen, wird am Montag, 7. März 2016, leider erst um 23.25 Uhr im Dritten Programm des Westdeutschen Rundfunks gezeigt.
Der saudi-arabische Kinofilm „Das Mädchen Wadjda“ aus dem Jahr 2011 von Haaifa Al Mansour (Buch und Regie) spielt in der Hauptstadt Riad. Der Schulweg der zehnjährigen Wadjda (Waad Mohammed) führt sie an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dabei schlägt ihr Herz stets höher, denn dieses Rad zu besitzen würde bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah (Abdullrahman al Gohani) durchsetzen zu können und ihm, schnell wie der Wind, davon zu flitzen.
Obwohl es Mädchen untersagt ist Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie auf dem Schulhof Geld für das Rad verdienen kann. Als ihre Machenschaften auffliegen, droht ein Schulverweis und die Hoffnung auf das Geld ist dahin. Dem Mädchen bleibt nur eine Chance: Sie muss den hoch dotierten Koran-Rezitationswettbewerb der Schule gewinnen. Mit viel Eifer und Erfindungsgeist macht sie sich daran, fromm zu werden. Und so hat sie auch keine Augen für die Probleme der Mutter (Reem Abdullah), die mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass ihr Mann (Sultan al Assaf) sich eine zweite Frau nimmt.
Ebenso wie ihre mutige Tochter erkennt aber auch Wadjdas Mutter, dass sie letztlich auf sich alleine gestellt ist und einen steinigen Weg beschreiten muss, um für sich und ihre Tochter eine selbstbestimmte, bessere Zukunft zu erkämpfen.