

Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar, immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer. Wohl wissend, dass das Interesse an der Ergreifung Adolf Eichmanns in Deutschland gering ist, versucht Bauer, den israelischen Geheimdienst zu einer Verhaftung des in Argentinien vermuteten Organisators der Massendeportationen zu bewegen.
Tatsächlich gelingt es Bauer in geheimen Verhandlungen, die Verhaftung Eichmanns durch den Mossad in Gang zu setzen. Unterstützt vom jungen Staatsanwalt Joachim Hell lässt Bauer auch danach nicht locker: Mit Material aus den Eichmann-Vernehmungen will er ein Verfahren gegen Kanzleramtschef Hans Globke erreichen, um dessen Verstrickung in die Deportationen zu ahnden, und wagt sich damit an Adenauers engsten politischen Vertrauten…
In „Die Akte General“ erzählen Alexander Buresch (Buch) und Stephan Wagner (Regie) „die Geschichte eines deutschen Helden“, so der Regisseur. „Aus der Perspektive der Enkel ist der Heldenstatus Bauers unstrittig. Aus der Perspektive seines Lebens ist der Held Fritz Bauer ein tragischer. Diesen Bruch filmisch wie emotional nachvollziehbar zu machen, wurde für mich das Zentrum der Inszenierung. Dabei ist ‚Die Akte General‘ viel mehr als ein biografischer Ausschnitt aus dem Leben Fritz Bauers, erzählt mit den filmischen Mitteln fiktionaler Verdichtung. Es ist ein Film über den Preis, den man zahlt, um eine Lebens-Aufgabe zu Ende zu bringen: Macht gegen Ohnmacht. Gemeinschaft gegen Isolation. Werte gegen Kompromisse.“
Hochkarätig besetzt u.a. mit Ulrich Noethen als Fritz Bauer, David Kross als Joachim Hell, Bernhard Schütz als Hans Maria Globke und Gustav Peter Wöhler als Ludwig Erhard läuft „Die Akte General“ am Mittwoch, 24. Februar 2016, um 20.15 Uhr im „Ersten“ und wird u.a. am Samstag, 27. Februar, um 20.15 Uhr sowie am Mittwoch, 2. März 2016, um 18.30 Uhr im ARD-Digitalkanal Eins Festival wiederholt.
Lars Kraumes grandioser Spielfilm „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit einem herausragenden Burghart Klaußner in der Titelrolle u.a. an der Seite von Jörg Schüttauf, Laura Tonke, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg und Dani Levy läuft gleich viermal in der Filmwelt am Berliner Platz: Im VHS-Filmforum am Sonntag, 28. Februar, um 11 Uhr, am Montag, 29. Februar, um 17.30 Uhr sowie am Mittwoch, 2. März, um 20.15 Uhr sowie beim Kino-Cafe am 2. März 2016 um 14.30 Uhr.