Seit rund neun Jahren stellen sie zusammen aus. Sie haben schnell festgestellt, dass trotz der technischen Gegensätze in ihren Arbeitsweisen große Übereinstimmungen in ihren Beweggründen zur künstlerischen Tätigkeit vorhanden sind. Solche Beweggründe entziehen sich einer klaren Definition. Mit einer „lyrischen Grundhaltung“ lassen sie sich aber hinreichend andeuten.
Rosemarie Hose-Vlis zeigt großformatige, teils energisch gespachtelte Bilder in Öl auf Leinwand sowie Collagen, die vorwiegend für eine Ausstellung zum Thema „Lebensraum Wasser“ geschaffen wurden. Heribert Leppert stellt eine Serie von konkret-konstruktiven, kleinformatigen Papiercollagen mit teilweise spielerischen Anklängen aus.
Rosemarie Hose-Vlis, wurde in Landsberg a. d. Warthe geboren und wuchs in Bochum auf. Sie ist gelernte Drogistin und hat jahrelang in diesem Beruf gearbeitet. In den 1980er Jahren hat sie sich intensiv mit ernsthafter Volkskunst in all ihren inhaltlichen und technischen Facetten beschäftigt. Später wandte sie sich zunächst Motiven wie Stillleben und Landschaften zu, wobei sie die Motive oft vor ihrer Atelier- sowie der Haustür fand, wie Pusteblumen, Fundstücke, Stadteindrücke aus Bochum. Anschließend kamen eine ganze Reihe von ausgezeichneten Akten, Porträts und auch Tierbildern hinzu.
In dieser Zeit arbeitete sie eng mit den Bochumer Autoren e. V. zusammen. Für mehrere Buchveröffentlichungen schuf sie die Titelbilder und etliche Textillustrationen und trug auch eigene Gedichte dazu bei. Einige der genannten Buchillustrationen sind auch in dem von Hugo Ernst Käufer und Rainer Küster herausgegebenen Buch „In Worten zuhause – der Lyriker Michael Starcke“, das 2009 zu seinem 60. Geburtstag erschien, noch einmal veröffentlicht worden.
Rosemarie Hose-Vlis‘ weitere Entwicklung führte zu teils expressiven Bildern, die den Bildgegenstand nur noch erahnen lassen, aber auch zu nahezu konstruktiven Arbeiten. Eine Reihe von Skulpturen und Objekten kam dazu. Auf monochrome Flächen in Gelb, Rot, Blau und Violett reduzierte, großformatige Arbeiten von ihr- die in sich wiederum sehr differenziert sind – befinden sich jeweils im Besitz der Melanchthonkirche in Bochum-Wiemelhausen sowie der Matthäuskirche in Bochum-Weitmar und sind dort dauerhaft ausgestellt.
Heribert Leppert wurde Gelsenkirchen geboren, hat in Dortmund Raumplanung studiert und war nach einigen freiberuflichen Jahren als Stadtplaner in Gelsenkirchen tätig. Nachdem er sich viele Jahre lang insbesondere auf sowohl figürliche als auch chiffrenhafte Feder- Rohrfeder- und Pinselzeichnungen vorwiegend in Schwarz- und Grautönen konzentriert hatten, liegen seine Schwerpunkte sind seit Jahren auf karikaturhaften Tuschezeichnungen, Illustrationen und Collagen sowie konkret-konstruktiven Collagen und Malerei.
1986 bekam er den Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Gelsenkirchen. Er hat zu einer Buchveröffentlichung mit ausgewählten Geschichten und Gedichten eines Literaturwettbewerbs die Illustrationen gezeichnet sowie die Collagen für den Einband geliefert. Ebenfalls hat er ein eigenes kleines Buch mit Karikaturen veröffentlicht. Gelegentlich schreibt er Gedichte, die vorwiegend seine eigene künstlerische Arbeit betreffen. Phasenweise entstehen auch kleinere Holzskulpturen und Objekte.