

Unter dem Motto „Quer durch Deutschland“ genossen knapp 20 Senioren im Alter zwischen 63 und 94 Jahren für nur 60 Euro einschließlich Transport einen knapp einwöchigen unbeschwerten Urlaub daheim und dennoch außerhalb ihrer eigenen vier Wände – ohne einen Koffer packen zu müssen. Um neun Uhr wurde zunächst gemeinsam gefrühstückt, bevor unterschiedlichste Programmangebote unterbreitet wurden, die zunächst dem gegenseitigen Kennenlernen dienten.
Thematisch ging es von der norddeutschen Küste über das Ruhegebiet den Rhein entlang bis nach Bayern, was sich auch kulinarisch ausdrückte – etwa beim weiß-blauen Tag mit Leberkäse und Sauerkraut. Zubereitet von den Ehrenamtlichen auch aus täglichen Spenden, allein zwei Blechkuchen kamen täglich von St. Peter und Paul aus Börnig. 25 Liegen, welche die Malteser vom Caritasverband Datteln an die Bismarckstraße transportiert hatten, dienten der Ruhepause nach dem Mittagessen. Mit Kaffee und Kuchen wurde der zweite Teil des Nachmittags eingeläutet. Und damit der Urlaubstag auch daheim ohne eigene Anstrengung ausklingen konnte, erhielt jeder Feriengast auch noch ein Lunchpaket.
Damit „Urlaub ohne Koffer“ ein so großer Erfolg werden konnte, dass die Aktion im nächsten Jahr wiederholt und nach Möglichkeit noch ausgebaut werden soll, müssen viele Hände anpacken – vom Spendensammeln beim Caritas-Losverkauf über das Herrichten des Baukauer Gemeindezentrums mit Ess-, Ruhe- und Gemeinschaftsräumen bis hin zur Essenszubereitung und zur Gestaltung eines abwechslungsreichen Programms. Mit Gedächtnistraining, gemeinsamem Singen und Vorträgen, aber auch eigenen Beiträgen aus dem Teilnehmerkreis. „Die Geselligkeit steht im Vordergrund, der Kontakt untereinander“,so Gaby Mackowiak, Regionalleiterin der Caritas-Konferenzen in unserer Stadt.
Und Mechthild Greifenberg vom Caritasverband ergänzt: „Die Idee zu diesem Projekt, das es in ähnlicher Form vielfach gibt im Bistum Paderborn, wurde aus Castrop-Rauxel übernommen. Zwanzig Ehrenamtliche konnten dafür begeistert werden, älteren Menschen, denen das übliche Urlaubsangebot zu anstrengend ist und die es vorziehen, am Abend wieder im heimischen Bett zu schlafen, ein besonderes Ferienerlebnis zu bescheren.“
Rita Serafin von der Caritas-Konferenz St. Barbara Röhlinghausen und Ruth vom Bruch von der Caritas-Konferenz St. Bonifatius Herne-Mitte gehören zu den Organisatoren, die Essenspläne aufgestellt, Einkaufslisten zusammengestellt, gekocht und gebacken haben. Und so begeistert von ihrem ganz speziellen Urlaubs-Erlebnis berichten, dass sie sich vorstellen können, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Das Schönste, so Renate Ohm-Samol, eine weitere Ehrenamtliche in St. Marien, sei die Freude in den strahlenden Augen aller Teilnehmer, unter denen schon nach wenigen Tagen regelrechte Freundschaften geschlossen wurden.