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„Im Westen nichts Neues“ in Bochum: Kurzes Aufbäumen der Lebensgier

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Erich Maria Remarque (1898-1970) schildert in seinem Roman „Im Westen nichts Neues“, wie vier Neunzehnjährige, darunter der Ich-Erzähler Paul Bäumer, von der Schulbank aus in den Ersten Weltkrieg geschickt werden. Henner Kallmeyer hat den Welt-Bestseller von 1928 nun am Schauspielhaus Bochum mit zehn Folkwang-Studenten herausgebracht.

Das Pennälerquartett des Klassenlehrers Kantorek freundet sich im Feld an der Westfront mit dem Schlosser Tjaden, mit dem Torfstecher Haie Westhus und dem verheirateten Bauern Detering an, Haupt der Gruppe aber ist der 40-jährige Stanislaus Katczinsky. Auf diesen zähen, schlauen und gerissenen Burschen, kurz Kat genannt, lassen sie nichts kommen.

Der „Kasernenhofschliff“ macht die Jungen „hart, mißtrauisch, mitleidlos, rachsüchtig, roh“ – beste Voraussetzungen, um im flandrischen Morast zu überleben. Die grausamen Kriegserlebnisse lassen die Jungen mit einem Schlag erwachsen werden, die Unbekümmertheit der Jugend ist der Gleichgültigkeit aus Selbstschutz gewichen.

Auf Heimaturlaub ist Paul Bäumer vor allem eines: sprachlos. Die Erwachsenen wollen die Wahrheit nicht hören, und seiner Schwester ist sie nicht zuzumuten. So ist er beinahe wieder froh, zurück an der Front im Kreise der Kameraden zu sein, auch wenn dieser sich zunehmend lichtet. Mit der Dauer des Krieges steigt die Zahl der Opfer in der Kompanie – auch unter den Klassenkameraden. Paul selbst wird verwundet, landet in einem Krankenhaus. Am Ende stirbt „Kat“ sozusagen in den Armen Paul Bäumers, dem letzten Überlebenden aus seiner Klasse…

„Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam“: Mit den ersten (Vor-) Worten des Buches beginnt auch eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte „Dramatisierung“ am Schauspielhaus Bochum durch Regisseur Henner Kallmeyer und Dramaturg Justus von Verschuer.

Die Ausstattung Franziska Gebhardts befremdet auf den ersten Blick: eine anmutige Gartenlauben-Situation mit rankenden Grünpflanzen und sorgsam gedeckten Tischen mit Kerzen und Weinpokalen. Nur der „Volksempfänger“ stört den Eindruck eines Idylls, bei dem es sich gut und gerne um die Kulisse einer Shakespeare-Komödie von „Ein Sommernachtstraum“ bis „Zwei Herren aus Verona“, wie sie sonst vorzugsweise von Schauspielschul-Absolventen gegeben wird, handeln könnte. Aus der Ferne erklingt „Am Brunnen vor dem Tore“.

Überfallartig stürmen die zehn jungen Leute die intime Kellerbühne, in stark angestaubte, ja fleckige Abendgarderobe aus der Entstehungszeit des Romans gesteckt: dieser schrankenlose „Tanz auf dem Vulkan“, Erich Maria Remarque könnte höchstens ahnen, was wir heute wissen, ist nur ein kurzes Aufbäumen der Lebensgier zwischen zwei Weltkriegs-Katastrophen. Mit Verve schmeißen sie sich ins Zeug, erzählen, spielen und stellen die wichtigsten Geschichten aus „Im Westen nichts Neues“ nach: die blutigen Stellungskämpfe im flandrischen Morast, der mörderische Gas-Einsatz, das markerschütternde Schreien verwunderter Pferde, Paul Bäumers erste unmittelbare und für den französischen Gegner tödliche Feindberührung, die Panik im Granattrichter, die Hoffnungslosigkeit auf dem Krankenlager.

Es sind die, die überlebt haben, aber diese überschäumend fröhlichen Feierbiester sehen aus wie gerade einer Gruft entsprungene Untote, denen ihr bevorstehendes Schicksal im dem Untergang geweihten „Tausendjährigen Reich“ bereits auf der bleichen Stirn steht: Henner Kallmeyer zieht das Tempo mächtig an, gönnt Akteuren wie Publikum zwischendurch aber auch immer wieder Pausen der Reflektion. Ausgerechnet die Mädels, welche bei den Exerzierübungen lustvoll die Offiziere verkörpern, sprechen im belanglosesten Konversationston über die schrecklichsten Details des Schlachtens: Das Grauen wird durch solche Verfremdungen nur noch stärker.

Zehn junge Folkwang-Studenten erzählen Remarques Geschichten aus dem Ersten Weltkrieg – und reden so über den Krieg: Miriam Haltmeier, Maximilian Pulst, Michael Knöfler, Paula Jane O’Mara, Luca Zahn, Stefan Herrmann, Christina Jung, Andreas Rother, Luana Velis und Benjamin Werner. Nach siebzig Minuten enthusiastischer Beifall für das zehnköpfige Ensemble wie für das Leitungsteam, dessen Musikauswahl noch ein Sonderlob verdient hat: Von „Simple Song Of Freedom“, Bobby Darins auch an der Bochumer „Kö“ zur Gitarre gesungene Hymne der „Achtundsechziger“, über „The Suicide Is Painless“, dem „M.A.S.H.“-Titelsong des damals erst 14-jährigen Mike Altman bis hin zu einem „der“ Soldaten-Hits des Zweiten Weltkriegs, „We’ll Meet Again“ von Vera Lynn, reicht die themenbezogene Soundtrack-Palette.

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