

Insgesamt versprechen allein in Nordrhein-Westfalen 437 neue Wohn- und Geschäftshäuser, Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks in 153 Städten und Gemeinden ein unmittelbares Architekturerlebnis vor Ort.
Darunter befinden sich zahlreiche Objekte, die sonst für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich sind – das gilt für private Wohnhäuser ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsbauwerke. Im vergangenen Jahr wollten sich rund 40.000 Architekturfans diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, um aktuelle Architektur hautnah vor Ort zu erleben. Wer sich vorab seine eigene Reiseroute zusammenstellen möchte, kann dies online mit Fotos und Details im Internet unter www.aknw.de tun.
„Unter dem Motto ‚Architektur leben!‘ möchten wir neue und erneuerte Bauwerke vorstellen, Anregungen geben und zum zwanglosen Gespräch einladen“, erklärt Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer NRW. Dass auch in unserer Stadt wird zukunftsweisend gebaut und saniert wird, belegen die drei Objekte, die an den „Tagen der Architektur“ mit fachkundiger Führung besichtigt werden können – freilich nur am Samstag, 29. Juni.
Die unter Denkmalschutz stehende Ev. Johanneskirche in Eickel wurde umfassend im Innenraum neu gestaltet. Eine Stahlbetonsohle sorgt für Barrierefreiheit. Eine neue Heizungsanlage mit Unterflurkonvektoren wurde ebenso eingebaut wie eine neue Beleuchtung und ein Mischpult für Veranstaltungstechnik. Neue Naturstein- und Parkettbeläge und die aufwendige Sanierung der Wände und Säulen weisen eine neue Farbgestaltung auf. Besonders ins Auge fallend auch das neue Foyer, das durch die Abtrennung des hinteren Gottesdienstraumes unter der Orgel mit einer Glaswand entstand.
Der Entwurf für die umfassende Sanierung der Johanneskirche stammt von der Wanne-Eickeler
Für die Wohnstätten für Behinderte Herne / Castrop-Rauxel hat der Wanne-Eickeler Architekt Rainer Weyers das Wohnheim „Kaisereiche“ für 24 Menschen mit Behinderungen entworfen. Es liegt am Marschkampweg 3 in Röhlinghausen auf einem Teil des Grundstücks der ehemaligen Zeche Pluto-Thies. Die barrierefreien und rollstuhlgerechten Zimmer und Bäder sind mit entsprechenden Koch-, Wohn- und Gemeinschaftsräumen zu vier Gruppen für je sechs Bewohner auf zwei Etagen zusammengefasst.
Tim Weyers selbst führt am Samstag, 29. Juni 2013, zwischen 11 und 16 Uhr interessierte Besucher durch „sein“ Gebäude, dessen bodentiefe Fenster in den Wohn- und Flurbereichen für eine natürliche Belichtung sorgen und mit der warmen Wand- und Bodengestaltung einen wohnlichen Charakter fördern.
Die Stadtwerke Herne haben den Arnsberger Architekten Stephan Häger mit der Planung eines Bürogebäudes für das heimische IT-Unternehmen rkuit an der Forellstraße 48a in Baukau beauftragt, das sein dynamisches Erscheinungsbild durch eine viereinhalb Meter weite Auskragung im Bereich des Eingangs erhält. Die Fassadengestaltung unterstützt diese Wirkung mit Glasfaserbetonelementen und einem Wechsel geschlossener, transparenter und halbtransparenter Fensterelemente. Durch den Einsatz innovativer Materialien und modernster Gebäudetechnik, so sorgen 17 Tiefenbohrungen für die Beheizung und Kühlung durch Geothermie, ist das Gebäude ein Beispiel für nachhaltige Architektur. Es kann am 29. Juni zwischen 11 und 15 Uhr besichtigt werden.