

Wenn auch nur zwischenzeitlich. Was das Konzept der „Starken Orte“ ist, einem Zusammenschluss von 16 Künstlerbünden der Metropole Ruhr, dem auch der Herner HKB’90 angehört. Der bespielte zum Auftakt des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010 erstmals den Sodinger Luftschutzbunker an der Mont-Cenis-Straße 295. Und kehrt, vom 15. September bis zum 6. Oktober 2013, auch dorthin zurück mit der Ausstellung „Neue Perspektiven“. Sie soll Möglichkeiten einer künftigen Nutzung des achtgeschossigen Turms nebst viergeschossigem Langbau am Sodinger Markt aufzeigen, und das in Kooperation mit Sodinger Bürgern und lokalen Institutionen.
Doch zunächst richtet das ausrichtende Revierkünstler-Netzwerk den Fokus auf zwei andere „Starke Orte“, die einer neuen Nutzung herbeigeführt werden sollen. Neben dem Dortmunder Museum am Ostwall, schon vor geraumer Zeit ins „U“, dem Turm der alten Union-Brauerei am Hauptbahnhof umgezogen, ist es ein ehemaliges Polizeigebäude unweit des Bochumer Ruhrstadions.
Hier steht sogar ein Abriss zur Debatte. Gelegenheit für Ortmann und Co, diesen urbanen Raum zu be-inszenieren unter dem Titel „Zwischenraumzwischenzeit“. Noch bis zum 14. Juli 2013 werden den Besuchern überraschende Eindrücke und Erkenntnisse vermittelt in den zu Gesamtkunstwerken gestalteten Räumen, die wahlweise als geschlossene Einheit oder
Monika Ortmann ist eine von rund 25 Künstlern, die aus 71 Bewerbern ausgewählt wurden. 24 kleinere Räume, Flure und Treppenhäuser werden genutzt, um 32 aktuelle Arbeiten zu zeigen. Beide Rauminstallationen der ehemaligen Herner Galeristin – und überdies sympathischen Zeitgenossin – sind Kreationen aus Nylon, einem ihrer bevorzugten Materialien.
„Ortmanns kunstvoll versponnene Netze“, so die Kunsthistorikern Sigrid Godau, „lenken die Aufmerksamkeit auf den komplexen Bedeutungszusammenhang des stützenden und Netze tragenden Materials.“ Sie sieht Ortmanns Installationen als sinnreiche Metaphern weiblicher Verstrickung zwischen Fremdbestimmung und Netz bildendem Zusammenhalt.
Monika Ortmann hält sich derzeit viel in Berlin auf. Drei Projekte treiben sie dort um. Eins davon ist interdisziplinär angesiedelt und wird federführend von Tochter Anna gestaltet. Schauplatz ist die Theaterkapelle am Boxhagener Platz.
Besuchbar ist die sehenswerte Ausstellung mittwochs von 18 bis 20 und an den beiden Wochenendtagen jeweils von 15 bis 18 Uhr. Die Finissage findet am Sonntag, 14. Juli, von 15 bis 18 Uhr statt. Performances, Führungen und Konzerte runden das Programm ab. So spielt am Sonntag, 30. Juni, um 15 Uhr das Landespolizeiorchester NRW unter der Leitung von Scott Lawton „Krimi-Musik“.