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Tana in Moskau

tana-in-moskau
Tana Schanzara vor einem Jugendbildnis mit den roten Rosen des Intendanten Leander Haußmann an ihrem 70. Geburtstag. SN-Foto: Norbert Brenski
Gab fleißig Autogramme vor dem Schauspielhaus in Vincent Callaras Büdchen-Kulisse: die unermüdliche Tana Schanzara. SN-Foto

… in der heutigen Gesellschaft, die erstarrt am Geiz der Gefühle… Danke für die Wärme, Tana.
Peter Turrini am 19. Dezember 1995 auf Tanas Geburtstagsfeier in den Bochumer Kammerspielen

„Viel Glück und viel Segen“ stimmte der neue Bochumer Schauspielhaus-Intendant Leander Haußmann im Kanon an beim Empfang zum „51. Geburtstag“ Tana Schanzaras am 19. Dezember 1995 in der Sauna des naturgemäß hoffnungslos überfüllten Kammerfoyers. Doch trotz der gewaltigen Promi-Dichte dieses Tages gabs das schönste Geschenk zum Siebzigsten erst am 11. Juni 1996 von Uwe Jens Jensen – und geschlagene zwölf Minuten stehende Ovationen in den Kammerspielen als Draufgabe: „Tana in Moskau“, die Vollendung der Jensen-Trilogie nach den Dauerbrennern „Solo für Tana“ und „Tana in New York.“

Doch zunächst, mit SN-Autorin Stephanie Berling („Rosen vom Intendanten zum Geburtstag von Tana“), noch einmal zurück zur Fete: Seit 1954 ist die Hernerin mit Zweitwohnsitz Köln am Bochumer Schauspielhaus, seit 1956 fest engagiert. Von 1951 bis 1954 stand sie mit „Tegtmeier“ Jürgen von Manger auf der Gelsenkirchener Bühne – dort auch mit dem gebürtigen Herner Waldemar Mauelshagen, der bis zu seinem Tod den Brettern am Kennedyplatz treu geblieben ist als einziger Schauspieler im reinen Musiktheater-Ensemble.

Die Kielerin Tana, übrigens eine ausgebildete Opernsängerin, ist seit gut 45 Jahren hier im Ruhrgebiet angesiedelt – und man hört es. „Dat is‘ ja wie in Hollywood hia“ ruft sie begeistert, nachdem sie auf einem samtbezogenen Sessel auf der Bühne Platz nehmen durfte. Leander Haußmann überreichte Tana 51 Rosen und draußen flackerte eine große „51“ feuerhell in der Dunkelheit der Königsallee. Dabei übersahen alle gerne, daß Tana 1985 bereits 60 Rosen bekam. „Ich bleibe immer 49, dat is doch wohl klaa“, sagte sie einmal.

Bis spät in den Abend gaben Freunde und Schauspieler Tana ihre ganz persönlichen Ständchen, ob musikalisch oder poetisch, mal lustig, mal ernst. Geschenke gab es auch reichlich. Erst Konarek, Schauspielfreund aus der Zadek-Intendanz, kam aus Stuttgart und übergab Tana Weihnachtsplätzchen für Hunde – für die Tierliebhaberin genau richtig. Sie hat sich in letzter Zeit etwas zurückgezogen, um mehr Zeit für ihre Tiere zu haben.

So gab Waldemar Kobus, Schauspieler in Bochum, sehr passend den verwandelten Karel-Gott-Hit „Die Biene Maja“ zum Besten. Peter Turrini, der sie als Regisseur am Wiener Burgtheater für eine Spielzeit nach Wien holte, brachte Tana Schanzara mit seinen Worten den Tränen nahe: „Leander Haußmann und seine pfiffigen Leute haben Dein Herz zu ihrem Wahrzeichen gemacht.“ Welch‘ ehrenvolle Auslegung des neuen Outfits vom Bochumer Schauspielhaus für sie.

Am Ende hielt es Tana nicht mehr in ihrem Ehrensessel. Von „Tana“-Rufen angefeuert ließ sie sich dazu hinreißen, ein paar ihrer Lieder zu singen. Und bei „Ruhrpott“ oder „Nach Wanne-Eickel inne Kur“ stieg die Stimmung im Foyer wieder auf den Höhepunkt. Tana Schanzara wird bejubelt und von allen heißgeliebt. Intendanten, Regisseure, Schauspielerkollegen und Publikum – alle werden in ihren sympathischen, offenherzigen, gefühlsgefüllten Bann gezogen. Auf daß es noch lange viele wärmende Tanas unter uns gibt, zum Wohl, Tana Schanzara.

Nun also „Tana in Moskau“, als letzte Produktion der ersten Spielzeit des Intendanten Leander Haußmann herausgekommen: Auch an Tana ist die Rezession nicht spurlos vorübergegangen. Sie mußte ihre New York Bar aufgeben und verdient ihr Geld jetzt woanders. Dabei lernt sie Iwan kennen, der Sehnsucht nach Moskau hat. Doch bei Tana erfährt er, daß es an Ruhr und Emscher hier im Pott genauso schön sein kann wie am (allzu) fernen Wolgastrand.

Die Premieren-Vorfreude ist überschattet von einer traurigen, nein: niederschmetternden Nachricht. Mit Lena Bork ist eine Bochumer Theaterinstitution an Herzinfarkt gestorben. Die Tänzerin war nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere beim Schauspielhaus gelandet als jahrzehntelange Leiterin der Theaterkasse. Sie hat keine Premiere versäumt unter Zadek, Peymann, Steckel und Haußmann und aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht: was ihr mißfiel, wußte sie mit deutlichen Worten auszudrücken. Die agile Sechzigerin mit familiären Wurzeln in Memmingen, die frühmorgens im Bochumer Unibad ihre Bahnen zog, ist für alle völlig überraschend verstorben. Ob Tana es gewußt hat?

„Tana in Moskau“ ist ein Geschenk des früheren Peymann-Kodirektors Uwe Jens Jensen an die „Revier-Duse“, die jüngst ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum feiern konnte. Waren die beiden früheren Produktionen „Solo für Tana“ (65 ausverkaufte Vorstellungen) und „Tana in New York“ (60 ausverkaufte Vorstellungen) Hommagen ans Revier, die Frank-Patrick Steckel „aus unerfindlichen Gründen“ (Jensen) vom Spielplan absetzte, so ist „Tana in Moskau“ nun eine einzige Liebeserklärung an die Schauspielerin selbst. Die sich aus gesundheitlichen Gründen kaum noch über längere Zeit auf den Beinen halten kann und der nach zwei Stunden sichtlich die Kräfte schwanden.

Dieser große Monolog über Tanas Bochumer Karriere kommt nicht an die beiden Vorläufer heran, obwohl mit Georg-Martin Bode und Peter Jordan zwei kongeniale Partner mit auf der Bühne stehen. Doch wer will hier Erbsen zählen: Tana ist nach eigenen Worten längst „denkmalgeschützt“ und da rüttelt niemand am Sockel.

Nach der Klümpges-Bode und der New York Bar hat Vincent Callara nun „FonTana“ auf die Kammerspielbühne gezaubert, eine Mischung aus Wohnwagen und Kiosk. Mobil und doch vor Ort mitten im Revier verwurzelt, genauer gesagt: vor dem Bochumer Schauspielhaus. Wobei die etwas düster geratene Kulisse an die trostlosen Revierlandschaften des Herner Malers Günther Senge erinnert, die zur Zeit im Rahmen der Jubiläumsausstellung des Bochumer Künstlerbundes wieder einmal im Museum an der Kortumstraße zu sehen sind.

Tana betritt in Turnschuhen, mit Hut und Stock, die Bühne, nimmt auf einer Parkbank Platz. Und besingt zum Auftakt, eine Reminiszenz an die beiden Vorgängerproduktionen, das Ruhrgebiet: Es regnet Lametta vom Schnürboden. Dann wird „FonTana“ auf die Bretter gerollt, ein weiterer Anknüpfungspunkt an einen unvergeßlichen Abend mit dem aktuellen „Burg“-Schauspieler Hans-Dieter Knebel.

Die von Alfons Nowacki mit einer vierköpfigen Band um Bodo Klingelhöfer einstudierten „Nummern“ des Singspiels sind erneut eine bunte Mischung aus (Polit-) Kabarett, Ruhrpott-Revue und den Bühnen-Stationen Tana Schanzaras. Von der Lotto-Tippgemeinschaft mit Opa („Las Vegas für Arme“) über das „Bündnis für Arbeit“ (Müssen wirklich alle sparen?) und die Begegnung mit dem Deutsch-Russen Iwan, den es nach Moskau zieht, bis hin zur Gratulation an den VfL Bochum zum erneuten Bundesliga-Aufstieg (furioses Solo des Slapstick-Artisten Peter Jordan) und dem anrührenden „Oma“-Song spannt sich ein weiter Bogen nach Tanas Motto: „Immer flott und polyglott – so isset im Pott“.

Die Fangemeinde ist schier aus dem Häusken – und hat auch allen Grund dazu. Es ist keine Selbstverständlichkeit mehr, daß Tana ‚mal eben ihren schmucken Karmann Ghia-Oldtimer besteigt, um von ihrer Menagerie am Fuße der Baukauer Kraftwerkstürme einen kurzen Ausflug auf die Bochumer Bretter, die auch für sie die Welt bedeuten, unternimmt. Im 71. Lebensjahr ist ihr die ungleich größere Bequemlichkeit der neuen Kölner Heimat zu gönnen. Ohne die Mühen der Fortbewegung, bei der sie inzwischen stets auf Hilfe angewiesen ist.

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