Der Sieg in Neuss war ein Grund, sich kurz zu freuen, vor allem für die Fans. Spieler und Betreuer sind jedoch auf ein höheres Ziel fokussiert: „Der Titelgewinn ist eine schöne Momentaufnahme, aber außer für den Briefkopf haben wir nichts davon“, erklärte Carsten Plate im Anschluss an die Partie in Neuss. Schon im Vorjahr gelang dem HEV der Titelgewinn in der Regionalliga, vor dem EHC Neuwied. Am Ende jedoch landete Neuwied in der Oberliga und der HEV verblieb bekanntlich in seiner Spielklasse. Aus diesem Grund hielt sich die Feierlaune am Sonntag auch in Grenzen.
Zwar schickte man den Kölner EC mit 12:0-Treffern wieder zurück ins Rheinland, aber die große Jubelarie blieb aus. „Letztes Jahr feierten wir auch mit dem Pokal und standen am Ende aber mit leeren Händen da. Der Aufstieg ist für uns das Allerwichtigste“, beschrieb der sportliche Leiter Frank Petrozza die Situation. Aberglaube? Auf jeden Fall! Aber auch viel Konzentration: „Wir sind gerade in der zweiten Vorbereitung. Was wir eigentlich im September machen, um uns auf die Saison vorzubereiten, wiederholen wir jetzt im Dezember, um auf den Punkt fit für die Oberliga-Qualifikation zu sein“, erklärte Plate auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen den KEC.
Am Freitag, 21. Dezember, geht es für die Gysenberger jedoch erst einmal in der Liga weiter. In Netphen spielt der EHC um die Qualifikation zur Oberliga. Der Tabellensechste braucht noch alle Punkte, um diesen Platz zu sichern. Der dortige EHC hat noch eine Rechnung mit den Gästen offen. Zu sehr empfand sich EHC-Trainer Reinhard Bruch vom Unparteiischen-Gespann benachteiligt.
Das 1:9 am Ende, ein aus seiner Sicht zu hohes und unverdientes Ergebnis. Nun will es der EHC im heimischen Eisstadion machen. Gelegen kommt da die Nachricht vom Landesverband. Der hatte die Heimniederlage der Netphener gegen die Kobras aus Dinslaken in einen 5:0-Sieg umgewandelt. Grund dafür sei ein „Formfehler auf dem Spielbericht“. Damit ist Netphen ebenso für die Oberliga-Qualifikation gesetzt, wie der zweite Gegner des HEV am Wochenende.
Die Dinslakener Kobras kommen am Sonntag, 23. Dezember, um 18.30 Uhr zum Gysenberg. Der Zweitplatzierte der Regionalliga braucht noch jeden Punkt, um diesen Platz zu sichern. Denn die Grefrather sitzen den Kobras dicht im Nacken. Nichts desto trotz wird es auch für die Herner Anhänger einen schönen Jahresausklang geben. Denn beim letzten Heimspiel des Jahres erwartet die Fans ein Wiedersehen mit alten Herner Recken wie Thorsten Peters, Thomas Bläsche, Sebastian Hasselberg oder Jan-Anton Baron. Auch Trainer Dimitry Tsvetkov an der Bande, wird vielen am Gysenberg noch bekannt sein. Der HEV freut sich auf viele Zuschauer, die mit Spielern und Verantwortlichen das Jahr ausklingen lassen möchten und die im Anschluss, im Penalty-Restaurant, noch ein wenig klönen.
Verzichten müssen die Gysenberger jedoch auf die Dienste von Abwehrspieler Gerhard Engler. Aufgrund seiner beruflichen Belastung ab Januar, einigte man sich einvernehmlich auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 31.12.2012. Damit beginnt für die Verantwortlichen auch die Suche nach einem Ersatz: „Wir haben da schon ein bis zwei Kandidaten im Auge, aber etwas definitives können wir noch nicht bekannt geben“, so Plate.