Es war ja klar, dass sich Marie (Jessica Schwarz) wieder in den Falschen verliebt. Jeshua (Florian David Fitz) ist einfach zu perfekt. Endlich ein Mann, der zuhören kann, kein Egoist ist und auch noch gut aussieht. Zugegeben, ein bisschen seltsam ist er schon. Er kommt aus Palästina, hat einen schlechten Frisör, weiß nicht, was eine Tomate ist, und wäscht wildfremden Menschen die Füße. Aber egal, wo die Liebe hinfällt. Und Marie kann weiß Gott eine Schulter zum Anlehnen gebrauchen. Happy End? Nicht ganz …! Denn dieser Jeshua hat eine Mission. Er soll den Weltuntergang vorbereiten. Zwar nicht sofort. Aber nächsten Dienstag. So langsam geht Marie ein Licht auf …
Florian David Fitz (Deutscher Filmpreis als Bester Darsteller für „Vincent will Meer“) übernimmt nicht nur die Titelrolle, sondern inszeniert auch selbst sein Drehbuch nach Motiven des Romans „Jesus liebt mich“ von David Safier. Seine Partnerin in dieser romantischen Komödie ist die gefeierte Jessica Schwarz („Das Lied in mir“, „Romy“). Unterstützt werden die beiden von einer hochkarätigen Besetzung mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Peter Prager, Christine Schorn, dem Wiener Burgtheater-Protagonisten Nicholas Ofczarek und Michael Gwisdek. „Jesus liebt mich“ läuft in der Filmwelt am Berliner Platz.
Am Mittwoch, 26. Dezember, startet im Bochumer Bermuda-Dreieck-Kino Casablanca Peter Sehr aufwändige Verfilmung des Lebens einer so sagenumwobenen wie tragischen Figur der Zeitgeschichte, des bayerischen Königs Ludwig II. mit Sabin Tambrea als Kronprinz Ludwig, Axel Milberg als sein Vater, König Maximilian II. von Bayern (Axel Milberg), Tom Schilling als Ludwigs jüngerer Bruder Prinz Otto, Hannah Herzsprung als Sisi und Edgar Selge als Richard Wagner.
Als 1864 der Vater überraschend stirbt, wird Ludwig sein Nachfolger – und sieht die Chance zur radikalen Politik-Wende: Jedem Kind ein Instrument statt ein Gewehr. Bayern soll zur Kunstmetropole Deutschlands werden, der rasch nach München geholte Richard Wagner seine Gesamtkunstwerk-Idee uneingeschränkt umsetzen können und er selbst, nur noch der reinen Schönheit verpflichtet, zum bajuwarischen Sonnenkönig mutieren. Nun wird, koste es was es wolle, an allen möglichst idyllisch gelegenen Ecken und Enden kräftig in die Hände gespuckt: ein Prunkschloss nach dem anderen entsteht und Ludwig lässt sich von Napoleon III. (Christophe Malavoy) persönlich ein Hauptwerk seines Vorbildes Louis XIV., den Spiegelsaal von Versailles, zeigen.
Ludwig, stets von seinen loyalen Getreuen umgeben, zu denen vor allem der Kabinettssekretär Johann Lutz (Justus von Dohnanyi), der junge Stallmeister Richard Hornig (Friedrich Mücke) und sein Diener Lorenz Mayr (Samuel Finzi) gehören, zieht sich gänzlich aus München zurück, kümmert sich vor allem um Wagners neues Werk, „Tristan und Isolde“. Um dann doch dem Drängen der Münchner Politiker nachzugeben und an der Seite Habsburgs gegen die Preußen in den Krieg zu ziehen. Nach der verheerenden Niederlage zieht sich der gesundheitlich und psychisch schwer angeschlagene junge Monarch gänzlich in seine eigene Welt der schönen Künste zurück…
Die in Besetzung und Ausstattung aufwändige, gedreht wurde an den Originalschauplätzen Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee, filmästhetisch aber nur selten das Cinemascope-Format füllende und bisweilen gar unfreiwillig komische Version von Peter Sehr und Marie Noelle beschränkt sich binnen immerhin 136 Minuten auf die Zeit zwischen der Thronbesteigung im Jahr 1864 und dem nach wie vor mysteriösen Tod im Würmsee 1886, dem heutigen Starnberger See. Peter Sehr („Kaspar Hauser“, „Obsession“) und die französische Autorin Marie Noelle berufen sich auf größtmögliche historische Authentizität unter Berücksichtigung der Tagebücher und bisher unbekannter Briefwechsel Ludwigs, ermöglicht durch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Historiker Dr. Gerhard Immler, dem Leiter des Geheimen Hausarchivs der Wittelsbacher.
„Er war keineswegs ein Exzentriker, dem die Welt um ihn herum egal war“, so Marie Noelle über Ludwig II., den Sabin Tambrea in seiner ersten Kino-Hauptrolle verkörpert (abgelöst von Sebastian Schipper, der den 40-jährigen Ludwig spielt). Der 1984 in Rumänien geborene, im westfälischen Hagen aufgewachsene, als Violinist mehrfache „Jugend musiziert“-Preisträger Tambrea hat nach seinem Ernst-Busch-Diplom u.a. unter der Regie von Claus Peymann und Robert Wilson am Berliner Ensemble reüssiert und die Filmemacher in der Lessing-Titelrolle des Philotas begeistert.
Sein Ludwig ist ein sensibles, zartes, tief gläubiges Milchgesicht, dass von der überraschenden Thronbesteigung mehr als nur überfordert wird. Die Staatsräson ist diesem Narziss, der gleich am Anfang des Films sein Spiegelbild küsst, ebenso zuwider wie die Etikette. Er reißt die Wände seiner Räume in der Münchner Residenz ein, um aus seinem Arbeitszimmer eine Orangerie zu machen, in der auch Platz für Kunst und Musik ist. Die Übertragung von Wagners Gesamtkunstwerk-Idee auf die Politik soll eine friedliche Welt der schönen Künste entstehen lassen…
Weitere Empfehlungen
Martina Gedeck überzeugt in der Romanverfilmung „Die Wand“ im Bochumer Kino Endstation und am 23. Dezember um 13 Uhr auch in der sonntäglichen Sektmatinee im Casablanca Bochum, wo parallel auch „Hugo Cabret“ gezeigt wird. Und im Union Bochum vis-a-vis ist am Montag, 24. Dezember, um 13 Uhr noch einmal „Ziemlich beste Freunde“ zu sehen.