Es begann im Sommer, als der 45-jährige Herner zum „Tatort“-Kommissar ernannt wurde, so etwas wie der Ritterschlag der deutschen Fernseh-Unterhaltung. Die erste Folge ist im Kasten und wird im Frühjahr 2013 ausgestrahlt. Darin verkörpert Möhring einen gradlinigen Charakter, Typ einsamer Wolf, der, eine absolute Seltenheit inzwischen, ohne den ganzen Schnickschnack mit flippigen Kollegen auskommt. Der Höhepunkt des Jahres war natürlich der Deutsche Fernsehpreis als bester Schauspieler für seine Rolle als verwitweter Vater in der WDR-Produktion „Der letzte schöne Tag“.
Nun kommt er zu einem zweifachen Debüt auf den Bildschirm: Seine erste Rolle als Pfarrer und für die von ihm verkörperte Figur wird es die erste Predigt – und das ausgerechnet zu Weihnachten! Wo die Erwartungen alle Jahre wieder besonders hoch sind. Und gerade deshalb wird aus einer kleinen Unzufriedenheit schnell tiefste Verzweiflung, und eine nicht abgeholte Gans wird zum Krisenauslöser. In „Obendrüber, da schneit es“ erzählt Vivian Naefe am Montag, 17. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF von Freud und Leid der Bewohnern eines Münchner Stadthauses am 23. und 24. Dezember.
Im Mittelpunkt stehen die frisch getrennte und nun alleinerziehende 36jährige Miriam (Diana Amft) ihre siebenjährige Tochter Julchen (Lara Sophie Rottmann) und der unbeholfene, mit 37 Jahren immer noch junge Pfarrer Gregor (Wotan Wilke Möhring). Miriam und Julchen werden ihre erste Bescherung ohne den Papa haben, denn der hat Miriam gerade erklärt, dass seine neue Freundin den Urlaub auf den Malediven schon gebucht hat. Die Weihnachtsgeschenke wird er vorher vorbeibringen. Miriam sucht verzweifelt den günstigsten Zeitpunkt, um ihrer Tochter diese unfrohe Botschaft zu überbringen, dabei ahnt Julchen längst, um was es geht. So schickt Jule am Abend des 23. Dezember ein Stoßgebet „ans Christkind, den Weihnachtsmann und den lieben Gott oder wer immer dafür zuständig ist“: „Bitte sorg‘ dafür, dass Weihnachten schön wird!“.
Gregor kämpft derweil mit seiner ersten Predigt. Sein Vater (Walter Hess), Vorgänger in seinem Pfarrberuf, hat ihm eine Aushilfsstelle besorgt. Und nun muss er seine erste Predigt ausgerechnet gleich in einem Weihnachtsgottesdienst halten. Gregor hat keine Ahnung, wie er das innerhalb von 24 Stunden bewerkstelligen soll, aber sein Erlebnis mit Miriam wird ihm schließlich dabei helfen. Hausmeister Eberling (Fred Stillkrauth), der 67-Jährige ist durch die Trauer um seine verstorbene Ehefrau zum alten Griesgram geworden, die seit 35 Jahren verheirateten Hennings (Maria Weidner und August Zirner, welche durch eine vergessene Gans komplett aus ihrer Weihnachts-Routine und in eine späte Ehekrise geworfen werden, der alleinerziehende Michael (Thomas Loibl), der Weihnachten seiner Tochter Nina (Janina Fautz) zuliebe cool angehen lassen will, die 82-jährige Rosa Wagner (Bibiana Zeller), die den Duft von Weihnachten liebt, und das junge Pärchen aus dem Erdgeschoss, das alles anders machen will – alle Hausbewohner werden schließlich eine unvergessene Weihnachtsbescherung erleben…
In Lars Beckers Komödie „Trau niemals deiner Frau“, zu sehen am Dienstag, 18. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF, scheint das Leben von Niklas (Harald Krassnitzer) und Carolin Siegl (Lisa-Maria Potthoff) perfekt zu sein: Glücklich verheiratet genießen sie ihre bürgerliche Idylle. Niklas betreibt einen kleinen, vermeintlich einträglichen Juwelierladen, Carolin ist Besitzerin einer exquisiten Modeboutique – Harmonie pur. Bis zu dem Tag, an dem Carolins Ex-Freund Timo Schneider (Fritz Karl), frisch entlassen aus dem Gefängnis, vor der Tür steht. Die beiden verbindet eine dunkle Vergangenheit, von der Niklas bisher nichts ahnt. Als cleveres Betrügerpärchen erbeuteten sie einst bei Raubüberfällen und Villeneinbrüchen teuren Schmuck. Niklas gegenüber gibt sich Timo als Carolins Cousin aus und nistet sich bei den beiden ein. Er stellt Carolin vor die Wahl: Entweder sie zahlt oder er lässt sie samt ihrem dunklen Geheimnis auffliegen. Niklas beäugt die Beziehung seiner Frau zu ihrem „Cousin“ mit zunehmendem Misstrauen und engagiert einen Privatdetektiv (Simon Schwarz), der die früheren Machenschaften der beiden aufdeckt. Nun ist auch Niklas‘ kriminelle Energie geweckt. Weil ihm das Wasser finanziell bis zum Hals steht, bietet er Carolin und Timo einen Deal an: Die beiden sollen ihn ausrauben und ihm so zur Auszahlung der hohen Versicherungssumme auf die Juwelen und den Schmuck in seinem Laden helfen. Ein gefährliches Spiel aus Lügen und Intrigen beginnt…
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Max Riemelt und Tim Schilling spielen die Hauptrollen in Dennis Gansels im Dritten Reich angesiedelten Politdrama „Napola – Elite für den Führer“, das Kabel Eins am Sonntag, 16. Dezember, um 20.15 Uhr ausstrahlt: Ein Arbeitersohn, der als großes Boxtalent gilt, und das Kind eines NSDAP-Gauleiters freunden sich in einem Eliteinternat der Nationalsozialisten an.
Gleich zwei Streifen von Wim Wenders zeigt 3-Sat am Freitag, 21. Dezember: Zunächst um 22.25 Uhr das Berlin-Märchen „In weiter Ferne, so nah!“ mit Otto Sander, Bruno Ganz und Nastassja Kinski, danach, jedoch erst weit nach Mitternacht um 1.15 Uhr, den Thriller „Der amerikanische Freund“ mit Dennis Hopper und Bruno Ganz.