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Street Scene

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Wir sehen zu Beginn die Frauen, die im Haus leben, auf den Treppenstufen sitzen und über die Hitze klagen („Ain’t it awful, the heat“); sie sprechen mit dem Hausverwalter, der aus dem Keller kommt und seinen Blues-Song singt („I got a marble and a star“); sie klatschen über das Liebesleben von Mrs. Maurrant („Gossip“) und machen sich über den jungen Buchanan lustig, dessen Frau ein Baby bekommt („When a woman has a baby“). Dann hören wir Mrs. Maurrants Arie („Somehow I never could believe“), in der sie ihre Sorgen und geheimen Wünsche ausdrückt; den Song der jungen Mädchen, die gerade von den Prüfungen in der Schule nach Hause kommen („Wrapped in a ribbon and tied in a bow“); Sam Kaplans Song voll jünglinghafter Melancholie („Lonely House“). Danach folgt Rose Maurrants Szene mit ihrem „Boss“, Mr. Easter, der ihr die Verlockungen einer anderen Art von Leben schmackhaft zu machen versucht („Wouldn’t you like to be on Broadway?“); Rose’s Entscheidung, ihr eigenes Leben zu leben („What good would the moon be?“), und die Szene der jungen Liebe zwischen Rose und Sam, die von Fliederbüschen und Glück träumen („Remember that I care“). Der zweite Akt beginnt mit der Morgenmusik, dem Erwachen des Hauses und dem „Children’s Game“; er setzt sich fort mit Mrs. Maurrants anrührendem Song für ihren kleinen Jungen („A boy like you“), mit einem leidenschaftlichen Duett der beiden Liebenden Sam und Rose, die sich entschlossen haben, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen („Wel’ll go away together“), und der tragischen Sterbeszene der Mrs. Maurrant („The woman who lived up there“). In der letzten Szene sehen wir zwei Kindermädchen beim Versuch, die Kinder in den Schlaf zu singen während sie gleichzeitig über deren Eltern klatschen („Lullaby“); wir sehen Rose bei der letzten Begegnung mit ihrem Vater, der seine Frau getötet hat und von der Polizei abgeführt wird („I loved her too“), und schließlich Rose’s Abschied von ihrem Geliebten („Farewwell Duet“). 
Kurt Weill: Covertext der Schallplatteneinspielung von „Street Scene“ bei Columbia Records 1947

Straßenszenen in einem heruntergekommenen Mietshaus-Viertel Manhattans in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts : Der Hausmeister (Charles E. J. Moulton) werkelt in luftiger Höhe an einer stattlichen Batterie von Sat-Schüsseln fürs Prekariats-TV, Daniel Buchanan (E. Mark Murphy) ist aufgeregter als seine hochschwangere Gattin (Silvia Oelschläger) in Erwartung des freudigen Ereignisses, Emma und George Jones (Anke Sieloff und Wolf-Rüdiger Klimm) schwitzen angesichts der enormen Hitze nur in leichter Stars & Stripes-Badekleidung (gagreiche Kostüme: Stefanie Bruhn).

Die mit dem häufig auf Montage außerhalb New Yorks arbeitenden Handwerker Frank Maurrant (mürrischer Nörgler: Joachim Gabriel Maaß) verheiratete Anna (Noriko Ogawa-Yatake) hat ein Verhältnis mit dem jungen Milchmann Steve Sankey (Mark Weigel), was den Tratsch unter den natürlich überhaupt nicht neidischen Mitbewohnerinnen (herrliches Lästermäuler-Trio: Almuth Herbst, Christa Platzer und Anke Sieloff) beflügelt.

Und die Kinder der Maurrants, vor denen nichts verborgen bleibt, eigene Wege gehen lässt: der junge Willie (Folkwang-Studentin Marie Lumpp) ist ein wahrer Tausendsassa, während sich seine ältere Schwester Rose (Dorin Rahardja), deren Bürochef Harry Easter (Michael Dahmen) ihr das Blaue vom Himmel verspricht, um sie an sich zu binden, in die Arme des Nachbarn Sam Kaplans (verschrobener Bücherwurm: Lars-Oliver Rühl) flüchtet mit dem Ziel, dieses Ghetto so schnell wie möglich zu verlassen.

Was Rose am Ende der zweieinhalbstündigen Gelsenkirchener Neuinszenierung des musikalischen Leiters Heiko Mathias Förster und des Regisseurs Gil Mehmert, die bei der Premiere Ende September 2012 nur vergleichsweise kurzen, aber freundlichen Beifall erhielt, ganz allein bewerkstelligt – ohne Sam: Ihr Vater, vorzeitig von einer Dienstreise zurückgekehrt, hat seine

Gattin und ihren Lover inflagranti im Ehebett erwischt – und gleich beide erschossen. So wird in naher Zukunft eine Wohnung frei und noch am selben Tag stehen potentielle neue Mieter vor dem Haus…

Mit „Street Scene“, das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Drama von Elmer Rice aus dem Jahr 1929 hatte Kurt Weill bereits vor seiner Emigration in Europa gesehen, konnte sich der aus Dessau stammende jüdische Komponist der „Dreigroschenoper“, der 1933 über Paris nach Amerika ging, in seiner neuen Heimat endgültig etablieren. In seinem Aufsatz „Score for a play“ für die New York Times, der auch Aufnahme ins Programmheft der Uraufführung Anfang 1947 im Adelphi Theatre New York fand, schrieb Weill von einer „idealen Vorlage für ein Musical Play“, einem neuen Genre mit 75 Prozent Musik und 25 Prozent Text, wobei das Rezitativ durch eine Form des untermalten Dialogs ersetzt wird: „Da war eine einfache Geschichte aus dem Alltagsleben einer Großstadt, eine Geschichte von Liebe und Leidenschaft, Habgier und Tod. Ich sah große musikalische Möglichkeiten in seiner theatralischen Grundsituation – dem Leben in einem Mietshaus zwischen einem Abend und dem nächsten Nachmittag. Und es erschien mir als starke Herausforderung, die diesen Leuten innewohnende Poesie aufzuspüren und meine Musik mit dem starken Realismus des Stückes zu verschmelzen.(…) Hier hatte ich eine Gelegenheit, unterschiedliche musikalische Ausdrucksformen zu verwenden, vom populären Song bis zu Opernarien und Ensembles, Stimmungsmusik und dramatische Musik, Musik einer jungen Liebe, Musik der Leidenschaft und des Todes – und, über allem, die Musik eines heißen Sommerabends in New York. “

Die Deutsche Erstaufführung 1955 unter dem Titel „Die Straße“ im Düsseldorfer Opernhaus blieb ohne Folgen, den Durchbruch schaffte „Street Scene“ hierzulande erst dreißig Jahre danach mit einer Co-Produktion des Berliner „Theater des Westens“ mit der Houston Grand Opera in einer Inszenierung Francesca Zambellos von der New Yorker Metropolitan Opera, die Wolfgang Sandner in der FAZ als „späte Erstaufführung“ heraushob. Mit schwermütigen Balladen („Lonely House“) und melancholischen Arien („Somehow I never could believe“), aber auch schwungvollen Evergreens wie „Wrapped in a ribbon“, „Broadway“ und „Moonfaced starry-eyes“.

Gil Mehmert hat diese unterschiedlichen Stimmen und Stimmungen mit einem nicht nur für Gelsenkirchener Verhältnisse ungewöhnlich großen Ensemble von mehr als dreißig Sängern und Schauspielern abwechslungsreich szenisch umgesetzt. Äußerst unterhaltsam etwa beim köstlichem „Ice Cream“-Septett mit dem wundervoll radebrechenden William Saetre als stets bestens aufgelegtem Italo-Amerikaner Lippo Fiorentino, anrührend-realistisch in der Zwangsräumungs-Szene. Dafür hat die Bühnenbildnerin Heike Meixner im wahren Wortsinn den Boden bereitet: Die mausgraue Fassade ihres schmuddeligen Arbeiterschließfach-Blocks ist nach hinten gekippt, sodass aus allen Fensteröffnungen und über allen Balkonbrüstungen agiert wird – bisweilen so halsbrecherisch wie Lys Symonettes deutsche Fassung, welche leider auch die Liedtexte voller haarsträubender Reime einschließt.

Der musikalische Part Heiko Mathias Försters erscheint dagegen weniger gelungen: die „American Opera“ plätschert ohne wirkliche Zuspitzungen und Höhepunkte dahin. Das mag mit der hanebüchenen Komik der deutschen Reime zusammenhängen, mehr aber noch mit der Erwartungshaltung des Publikums an fetzige Weillsche Kompositionen nach der „Dreigroschenoper“ von Johannes Klumpp und Michael Schulz, die Mitte Oktober 2009 am Kennedyplatz für Furore sorgte.

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