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Düsseldorf – Der Dibbuk

dusseldorf-der-dibbuk

In der jüdischen Folklore und dem jüdischen Volksglauben heißt Dibbuk ein böser Geist, der in einem lebenden Menschen fährt, sich an seine Seele klammert … durch seinen Mund spricht und eine von ihm getrennte und fremde Person darstellt.
Gershom Scholem

Der polnische Dramatiker, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Janusz Wisniewski, in seiner Vielfältigkeit dem Berliner „Kreatur“-Theatermacher Andrej Woron verwandt, hat seiner Landsfrau Anna Badora Mitte Dezember 1996 am Düsseldorfer Schauspielhaus zu einem großen Erfolg bei Publikum und Presse verholfen und damit der höchst umstrittenen Intendantin einhundert Tage nach ihrem „Lulu“-Debüt im September dringend benötigte Luft verschafft.

Angeregt von der dramatischen Legende „Zwischen zwei Welten – Der Dibbuk“ des russisch-jüdischen Dichters An-Ski (1863-1920) erzählt Wisniewski, in Düsseldorf in Personalunion Regisseur und Ausstatter, die Geschichte der jungen Lea, die er in drei Figuren mit unterschiedlichen Befindlichkeiten aufteilt: Ursina Lardi als Glückliche, Eva Spott als Trauernde und Myriam Schröder als vom „Geist“ blutig Geschlagene.

Lea ist von einem Dibbuk besessen, der dem jüdischen Volksglauben gemäß als böser Geist in einen Menschen fährt, sich an seine Seele klammert, durch seinen Mund spricht und eine von ihm getrennte Person verkörpert. Bei Lea ist diese der Geist ihres verstorbenen Verlobten, den sie nicht heiraten durfte, weil ihr Vater, der reiche Reb Sender, sie für jemand anderen bestimmt hatte.

Doch nachdem der Geist von vier Exorzisten (Uwe Zerwer, Dieter Prochnow, Kai Hufnagel und Götz Argus) aus Leas Körper vertrieben worden ist, bemächtigt er sich anderer Familienmitglieder – und mutiert sogar zu einer Gefahr für die ganze Welt…

Wisniewski erzählt in seiner gut einstündigen Inszenierung, die stark von choreographischen Elementen (Emil Weselowski) und der ostjüdischen (Klezmer-) Musik Jerzy Satanowskis geprägt ist, aber nicht so sehr eine Handlung, sondern, und hierin ganz Andrej Worons Berliner Teatr Kreatur verwandt, arrangiert grellbuntes Jahrmarktsgeschehen und erzeugt vor allem Atmosphäre. Es ist die des turbulenten, aber auch traurig-melancholischen Lebens des untergegangenen ostjüdischen Schtetl.

Das vielköpfige Ensemble wird zu virtuosem, ja atemlosen Trubel animiert: Wie Irrwische wirbeln grotesk geschminkte Gestalten durch die kleine, ganz in Grau gehaltene Guckkastenbühne. Moritz Dürr geistert als Cousin Tod über die Bretter des Kleinen Hauses, „längst vergessene“ Verstorbene feiern fröhliche Wiederauferstehung, Pfleger und Krankenschwestern bevölkern die Szene und Soldaten zeugen von ihrem blutigen Handwerk.

Diese Atemlosigkeit geht einher mit der Textcollage, die Bibelzitate mit Gedichtfragmenten Hölderlins. T.S. Eliots und polnischen Autoren mischt. Dieses Bildertheater, lässt Wisniewski das Publikum wissen, nimmt Bezug auf die berühmte Wachtangow-Urinszenierung aus dem Jahr 1920, mit dem das Moskauer „Habima“-Theater eine neue europäische Avantgarde einläutete. Doch das meiste bleibt unklar, von einer Botschaft ganz zu schweigen.

Dennoch: Das Düsseldorfer Publikum ist begeistert am prallen, den Guckkasten beinahe sprengenden Leben auf der Bühne, an der überbordenden Spielfreude des Ensembles, läßt sich mitreißen von der stark rhythmischen Musik, ist verzaubert von einer zumindest hier am Rhein neuartig-fremden Welt auf den Brettern. Die jüdische Romeo-und-Julia-Geschichte interessiert dabei nur am Rande. Was wirklich schade ist.

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