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Der Menschenfeind – Matthias Hartmann

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Molieres 1666 uraufgeführte Komödie spielt im vornehmen Pariser Adelsmilieu, im Salon der jungen, geistreichen und umschwärmten Witwe Celimene (Catrin Striebeck). Alceste (Michael Maertens), der Titelheld, hasst die Schmeichelei, die Lüge, die gesellschaftliche Heuchelei. Seine Devise lautet: Aufrichtigkeit um jeden Preis.

Auch um den der Zuneigung Orontes (Fabian Krüger) oder gar den der Freundschaft Philintes (Tomas Flachs Nobrega): Alceste wird so zwangsläufig zum Außenseiter der Gesellschaft. Dabei liebt ausgerechnet er die so lebenslustige wie unaufrichtige Celimene, die sich einen Spaß daraus macht, ihre rivalisierenden Verehrer in Schmähbriefen zu verunglimpfen – Alceste eingeschlossen.

Als ihre Taten ruchbar werden und offenbaren, dass Celimene mit allen nur ein böses Spiel getrieben hat, wenden sich alle Verehrer entrüstet von ihr ab – bis auf Alceste. Doch sie will seinen Forderungen, ihr Leben nach seinen Maßstäben zu ändern, nicht erfüllen.

So heiraten nur Eliante (Lina Beckmann) und Philinte, die beide das besitzen, was Alceste fehlt: Einsicht in die Schwächen der Menschen, Besonnenheit und eine Lebensklugheit, die das Leiden an den Übeln der Gesellschaft zu überwinden sucht.

„Der Menschenfeind“ stand zuletzt 1993 auf dem Spielplan des Schauspielhauses Bochum – in der (unfreiwilligen Abschieds-) Inszenierung des damaligen Intendanten Frank-Patrick Steckel, nachdem Benjamin Korn das Handtuch geworfen und über „Theater heute“ übelsten Kantinenklatsch verbreitet hatte. Die eigene Übersetzung und Fassung Steckels war mit Peter Roggisch (Alceste), Armin Rohde (Oronte), Bettina Fless (Celimene), Martina Krauel (Eliante) und Hedi Kriegeskotte (Arsinoe) hochkarätig besetzt in der Ausstattung von Dieter Hacker, einer aus der Fugen geratenen Guckkasten- Welt.

Peter Roggisch gab den Alceste mit der Befindlichkeit des regieführenden Intendanten: Mit dieser Welt, mit dieser Gesellschaft kann man nur Ekelgefühle verbinden – und man muss sich ihr entziehen, wo immer es möglich erscheint. Alle Leichtigkeit des Seins war verschwunden, überall nur aufgesetzte Künstlichkeit und reichlich Melancholie: Nach drei Stunden blieben alle verstört und einsam zurück.

Als Matthias Hartmann den „Menschenfeind“ 1996 am Wiener Akademietheater herausbrachte – ebenfalls kongenial besetzt mit Oliver Stokowski (Alceste), Andrea Clausen (Celimene), Kitty Speiser (Arsinoe) und Tamara Metelka (Eliante), galt er als einer der interessantesten jungen Regisseure des deutschen Theaters. Oliver Stokowski gab den Alceste als ganz heutigen, jugendlich-bewegten Stürmer und Dränger, der sich in keine gesellschaftliche Konvention pressen lassen will. Hartmann veränderte den Schluss: Alceste zog es nicht wirklich in die Fremde, sodass schließlich zwei Paare darauf hoffen konnten, in dieser unserer Welt doch noch zurecht zu kommen. Denn: das Leben geht weiter.

Hatten die österreichischen Medien im Zuge der Anti-Peymann-Hysterie zuvor noch über die Beschäftigung der Deutschen Matthias Hartmann und seines Münchner Protagonisten Oliver Stokowski geätzt, so schlug die Stimmung angesichts des Bombenerfolges – die Produktion wechselte wenig später ins größere Burgtheater – nach der Premiere rasch in Jubel um. Hartmanns „Menschenfeind“ weist, notierte etwa das Nachrichtenmagazin „News“, „in die tiefsten Tiefen der Seele und der Gesellschaft (…) Und ein uraltes Stück wird neu, als sei es diesem Land und dieser Zeit hinterhergeschrieben.“

Diese Vorgeschichte zu Matthias Hartmanns letzter Bochumer Inszenierung „Der Menschenfeind“ Ende Mai 2005 erscheint mir wichtig, um die Motive des scheidenden Intendanten zu verstehen, sich nach fünf Jahren nicht mit einer traditionellen Inszenierung oder gar einem Remake seines Wiener Erfolges zu verabschieden.

Sondern mit einem gänzlich überraschenden, ja einem grandiosen Paukenschlag für ein treues Publikum, das ihm zuletzt eine solche „Traumquote“ beschert hat, wie sie selbst Claus Peymann in seinen besten (letzten) Jahren an der Bochumer „Kö“ nicht vergönnt war: kein sentimentales und schon gar kein melancholisches Finale, sondern eine Schampus-Orgie vor, auf und hinter der Bühne – und ganz ohne „Rampe“.

Dazu hat Bühnenbildner Stefan Mayer die Holztäfelung samt Tütchenlampen des Zuschauerraums, der sich zudem im Bühnenprospekt spiegelt, bis zum Fluchtpunkt der stark ins Parkett hineinkragenden, verschrägten Spielfläche verlängert. Das 13köpfige Ensemble, zu dem überflüssigerweise auch die beiden „TV-Polizisten“ Torsten Heim und Thomas Weinkauf alias Toto und Harry gehören, schenkt bereits weit vor Beginn der neunzigminütigen Party Champagner an das Publikum aus.

Matthias Hartmann will es sich und „seinem“ Publikum leichter machen: Ein wenig feierliche Abschiedsstimmung darf schon sein, aber nicht in heftigen Trennungsschmerz ausarten. So soll das furiose Spiel des Virtuosen-Trios Michael Maertens, Catrin Striebeck und Fabian Krüger auf die Seele lindernd wirken – und die drei nutzen den Freiraum, aus ihren Rollen fallend die Realitätsebenen bis zur Ununterscheidbarkeit zu vermischen, glänzend.

Hartmanns „Menschenfeind“ ist vor allem ein großes, lautes, sinnliches Theaterfest, für dessen stillere, poetische Momente eine frischgebackene Absolventin der Schauspielschule Bochum verantwortlich zeichnet, die mit dem Intendanten nach Zürich wechselt: die Hernerin Lina Beckmann. Sie adelte Hartmann im Vorgespräch als „die begabteste junge Schauspielerin, der ich seit langem begegnet bin: Lina kommt auf die Bühne und ist auf der Stelle super.“

Matthias Hartmann, der Menschenfreund: Das Fazit seiner Abschiedsfete lautet nicht zufällig so wie das seiner Wiener „Menschenfeind“-Inszenierung – das Leben geht weiter.

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