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Auf der anderen Seite

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„Yeters Tod“. Hansestadt Bremen. Rund um den „Roland“ vor dem Rathaus werden rote Fahnen geschwenkt bei einer Demonstration. Für oder gegen was, wird nicht recht deutlich, geht es um die Freiheit Kurdistans?

Als der pensionierte Witwer Ali Aksu (Tuncel Kurtiz) der ebenfalls türkischstämmigen Prostituierten Yeter Öztürk (Nursel Köse) begegnet, glaubt er, dass sie seiner Einsamkeit ein Ende setzen könnte. Er schlägt ihr vor, gegen eine regelmäßige monatliche Unterstützung in der Höhe ihres bisherigen Einkommens mit ihm zusammen zu leben.

Ali meint, sich die 3.000 Euro monatlich leisten zu können. Schließlich hat er gerade auf der Galopprennbahn mit einem Außenseiter-Tipp 700 Euro gewonnen. Und sein Sohn Nejat (Baki Davrak) arbeitet als Germanistik-Professor an der Hamburger Universität – das müßte reichen. Yeter willigt allerdings erst in den Deal ein, als sie in der Straßenbahn von drei jüngeren Landsleuten, die ihr offenbar aufgelauert haben, bedroht wird: Sie soll ihrem Gewerbe nicht weiter nachgehen.

Als Nejat wieder einmal bei seinem Vater zu Gast ist, zeigt er sich wenig erfreut über dessen Wahl. Allerdings wächst sein Respekt gegenüber der liebenswürdigen Yeter, als er entdeckt, dass sie seit langem den größten Teil ihres schwer verdienten Geldes nach Hause in die Türkei schickt, um das Studium ihrer Tochter zu finanzieren.

Doch Yeter hält es nicht länger beim halsstarrigen Alten, der auch nach einem Herzinfarkt nicht daran denkt, sein Machogehabe aufzugeben, aus und will fort. Es kommt zu einem Handgemenge, bei dem Yeter tödlich verunglückt. Während der Sarg mit ihrem Körper auf dem Istanbuler Flughafen ausgeladen wird, muß sich Ali an die klaustrophobische Enge seiner neuen Umgebung im Bremer Gefängnis gewöhnen.

Nejat, der sich von seinem Vater losgesagt hat, reist nach Istanbul, um Yeters Tochter Ayten (Nurgül Yesilcay) aufzuspüren. Sozusagen als Wiedergutmachung für die Tat seines Vaters möchte er Aytens Studium finanzieren. Die Polizei ist ihm bei der Suche keine Hilfe, Ayten gehört offenbar einer (kurdischen?) Untergrundgruppe an. So beschließt Nejat kurzentschlossen, den Beamtenjob in Deutschland an den Nagel zu hängen und in der Türkei zu bleiben. Er übernimmt eine deutsch-türkische Buchhandlung und läßt Flugblätter mit dem ungefähren Porträt der Gesuchten drucken.

„Lottes Tod“. Wieder eine Demonstration, die Bilder gleichen sich, nicht aber der Ort des Geschehens. Protestiert wird, für oder gegen was auch immer, in Istanbul. Und die Polizei schlägt massiv zu, nur in allerletzter Minute kann sich eine junge Frau auf das Dach eines Wohnhausblocks retten und dort ihre Waffen verstecken. Es ist, wie sich später herausstellt, Neyat, die sich nach Hamburg absetzen kann, weil sie über deutsche Papiere verfügt. Ihr Ziel ist es, nach Bremen zu gelangen, um ihre Mutter ausfindig zu machen. Am Flughafen wird sie von eben den Männern in Empfang genommen, die ihrer Mutter gedroht haben.

Allein und abgebrannt hat sich Ayten in die Hamburger Uni geflüchtet, wo es in der Mensa das billigste Essen und einen kostenlosen Schlafplatz gibt – und sei es in der Germanistik-Vorlesung von Professor Nejat Aksu. Ayten wird von der etwa gleichaltrigen deutschen Studentin Charlotte Staub (Patrycia Ziolkowska) aufgelesen und mit nach Hause genommen, worüber Lottes Mutter Susanne (Hanna Schygulla) zunächst alles andere als erfreut ist.

Sie unterstützt dennoch einen Asylantrag Aytens auch in mehreren juristischen Verfahren. Nachdem dieser endgültig abgelehnt worden ist, muß Ayten zurück in die Türkei – wo sie noch am Flughafen festgenommen und in ein berüchtigtes Istanbuler Frauengefängnis gesteckt wird. Lotte hat sie begleitet, kann sie nach geraumer Zeit auch im Knast besuchen. Und nimmt einen Auftrag an, der sie – durch unglückliche Verkettung der Ereignisse – das Leben kosten wird. Wieder wird auf dem Istanbuler Flughafen ein Sarg verladen.

„Auf der anderen Seite“. Charlotte hatte nur kurz in einem Hotel wohnen können und war dann zur Untermiete beim inzwischen als Buchhändler tätigen Nejat untergekommen. Dort zieht es nun auch die Mutter der Verstorbenen, Susanne, hin, die sich auf die Spuren ihrer Tochter begibt, zumal sie in Lottes Tagebuch manche Parallelen zur eigenen wildbewegten (68er) Vergangenheit entdeckt hat. Auch mit Ayten nimmt sie Kontakt auf, die von Schuldgefühlen geplagt mit der Wahrheit über Lottes Tod nicht herausrückt.

Susanne Staub kommt allmählich mit sich selbst ins Reine. Und nutzt die Gabe, die zurückgewonnene innere Freiheit auf andere zu übertragen. Ayten sagt sich von den terroristischen Aktivisten los und darf das Gefängnis verlassen. Mit Susannes und Nejats Hilfe wird sie ihr Studium wiederaufnehmen können. Aber auch Nejat, der früh seine Mutter verloren hat, und Susanne kommen sich näher. Am Ende hockt der Professor, nachdem er im Auto die halbe Türkei durchquert hat, wie ein kleiner Bub am Schwarzmeerstand, um auf die Rückkehr seines Vaters zu warten, der zum Fischen herausgefahren ist…

„Auf der anderen Seite“, beim Filmfestival Cannes 2007 mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet, ist nach „Gegen die Wand“ (2004) Fatih Akins zweiter Film der Trilogie „Liebe, Tod und Teufel“. Gedreht an Schauplätzen in Deutschland und in der Türkei verknüpft Akin in seinem Film scheinbar zufällig die Lebensgeschichten von sechs Menschen verschiedener Kultur- und Lebenswelten, deren Wege sich kreuzen, ohne sich zu berühren. Erst der zweifache Tod führt sie am Ende zusammen.

„Auf der anderen Seite“ zeigt, wie klein die Welt (geworden) ist, aber wie in ihr die Menschen, deren Wege sich ständig kreuzen, nicht wirklich zusammenkommen. Wie „Gut“ und „Böse“ nicht mehr so einfach wie „Schwarz“ und „Weiߓ unterschieden werden können. Fatih Akins nachhaltig beeindruckender Film, der durch eine starke Strukturierung (Demonstrationen, Sargtransport, Zwischentitel) ebenso geprägt ist wie durch die Verschiebung der Zeitachsen, ist eine Geschichte von Deutschen und Türken, von Türken in Deutschland und Deutschen in der Türkei. Vor allem aber erzählt „Auf der anderen Seite“ anrührende Vater-Sohn- und Mutter-Tochter-Geschichten – und daß bei ihnen Kultur- oder Religionszugehörigkeit absolut keine Rolle spielen.

Der Regisseur („Im Juli“, „Solino“) über seine Motivation, auf die Dokumentation „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ erneut einen deutsch-türkischen Spielfilm folgen zu lassen: „Als Deutsche verkörpern Susanne und Lotte die Europäische Union, während Ayten und Yeter für die Türkei stehen. Alles, was in ‚Auf der anderen Seite‘ geschieht, ist Ausdruck der Beziehungen zwischen diesen beiden Systemen. Ich hatte einigen Spaß beim Streit zwischen Susanne und Ayten über die Europäische Union. Wo ich in diesem Zusammenhang stehe, ist dabei gar nicht so wichtig. Ich habe diesen Dialog auf Basis meiner Erinnerung an viele Diskussionen in meiner unmittelbaren Umgebung geschrieben. Am Ende meines Films haben die Deutsche Susanne und die Türkin Ayten viele Erfahrungen gemacht, die ihr Denken und Fühlen massiv verändert haben. Ich glaube, ‚Auf der anderen Seite‘ ist auch ein Film über das Verhältnis der beiden Länder zueinander.“

Fatih Akin (Buch und Regie)
Auf der anderen Seite
Corazon Int. c/o Anka Film, Dorje Film, NDR – Deutschland 2007

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