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Bomber und Paganini

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Der blinde Bomber (Mario Adorf) und der lahme Paganini (Tilo Prückner) sind ein Gespann, wie es Samuel Beckett 1952 mit Wladimir und Estragon in „Warten auf Godot“ oder fünf Jahre später mit Hamm und Clov in „Endspiel“ vorgeschwebt haben mag, nur ungleich furioser: Zwei Ganoven mit reichlich Künstlerpech.

Das mit einem folgenschweren Unfall begann: Bei der Sprengung eines Banktresors erblindet der eine und der andere muß künftig im Rollstuhl sitzen. Seither schlagen sich die beiden Wiener, deren sprechende Namen vor allem für ihre innere Konstitution stehen, mit Blindenstock und Geigenkasten durchaus mehr recht als schlecht durch. Obwohl Bomber schon seiner heißen Zeit als Zuhälter etwa der drallen Mona (Barbara Valentin) nachhängt oder Paganini seinen Erfolgen als Stehgeiger.

Sie schlagen sich mit kleinen Gaunereien durch, von denen ihre Gastgeberin, Bombers „Mama“ Sekulovich (Leinwand-Comeback für Hannelore Schroth in ihrer ersten Mutterrolle), am besten nichts erfährt. Denn da werden Klingelbeutel aus der Kirche ebenso in die eigene Tasche geleert wie der Groschenteller der Klofrau oder zuvor gestohlene Zeitungen verkauft.

Und zwar auf eigene Faust, denn ihre einstigen Kumpel haben sich der beiden „Behinderten“ rasch entledigt. Klar, daß Bomber und Paganini nun auf Rache sinnen, zumal der Gangster-Treff, die „Wunder-Bar“ mit der Nachtclub-Sängerin Mina (Margot Werner), nun für sie tabu ist. Tatsächlich gelingt ihnen der große Wurf mit einem geklauten Gewehr: Der eine zielt, der andere schießt. So können sie ihrem früheren Syndikat die Beute entreißen. Und nicht nur das: Der Geldtransporter, in dem Paganini samt Rollstuhl sitzt, stürzt einen Abhang herunter und explodiert. Durch diesen Schock kann Bomber plötzlich wieder sehen – und Paganini wieder laufen.

Allein, die wundersame Heilung nützt beiden nichts: Sie streiten sich derart um die Beute, daß sie sich gegenseitig erneut zu Krüppeln schlagen – unter den Klängen von Minas Nachtclub-Lied „So wie du mir, so ich dir…“…

Der griechische Bühnenbilder Nikos Perakis, der bisher Volker Schlöndorffs „Strohfeuer“ sowie „Lina Braake“ und „Berlinger“ von Bernhard Sinkel ausgestattet hat, zeigt sich bei seinem wundervoll leichten Kinodebüt „Bomber und Paganini“, das 1977 beim Filmkomödienfestival in La Coruna sämtliche Hauptpreise abräumte und im Jahr zuvor mit einer Bundesfilmprämie ausgezeichnet worden ist, von einer grotesk-witzigen Seite: So viel gelacht wie binnen dieser immerhin knapp zwei Stunden währenden „komödiantischen Nichtigkeit“, so ein humorloser Kraft Wetzel („Kino“) als Gastautor in der FAZ, habe ich schon lange nicht mehr.

Und beim „jungen deutschen Film“ schon gar nicht, mit dem Perakis auch ausdrücklich nicht in einen Topf geworfen werden will. Die große Story fehle wie ein hohes Niveau, von einem entsprechenden moralischen Background ganz zu schweigen: Wer die Kritiken aus dem deutschen Herbst des Jahres 1976 liest, kann nur den Kopf schütteln. Unterhaltung im deutschen Kino? Bitte nur als Kompilation von Goethe-Niveau, Boulevard-Drive und Ohnesorg-Moral.

Für mich ist „Bomber und Paganini“ der beste deutsche Lustspiel-Film des Jahres: Skurril, ironisch und grotesk, immer wieder pfiffig und einfallsreich, ganz weanerisch melancholisch und doch so leicht und locker, wie es eine deutsche Kriminalkomödie (mit der Musik des Griechen Nikos Mamangakis) in den Siebzigern wohl keine zweite gibt. Ganz abgesehen von der tollen Besetzung, genannt werden müssen noch Hannelore Elsner, Hark Bohm, Heinrich Schweiger und der unvergleichliche Otto Tausig, welcher einen Simulanten mimt. Und das mit der Lust kann ruhig wörtlich genommen werden, denn eine gewohnt freizügige Barbara Valentin darf vor Dietrich Lohmanns Kamera zeigen, was sie hat.

Joe Hembus, Ulrich Greiwe (Buch), Nikos Perakis (Buch und Regie)
Bomber und Paganini
Sascha-Film Wien, Von Vietinghoff Prod. München, Perakis Filmproduktion München, Joachim von Vietinghoff/Nikos Perakis Prod. c/o ZDF – Deutschland/Österreich 1976

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