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Shutter Island

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Seekrank auch ohne (sichtbaren) Seegang: US-Marshall Teddy Daniels (härter denn je: Leonardo DiCaprio entledigt sich seines Milchgesicht-Images auf eindrucksvolle Weise) „kann so viel Wasser nicht vertragen“, wie er seinem neuen, aus der Provinz stammenden Mitarbeiter Chuck Aule (Mark Ruffalo), für den er nichts weniger als eine lebende Legende darstellt, anvertraut.

Wir schreiben das Jahr 1954 und der „Kalte Krieg“ zwischen den noch zehn Jahre zuvor gegen die Nazis verbündeten West-Alliierten und der Sowjetunion steuert seinem Höhepunkt entgegen. Es sind die Wellen des Atlantiks vor der Küste Bostons, die Teddy zu schaffen machen auf einem Polizeiboot, das die beiden Ermittler auf die Gefängnisinsel Shutter Island bringt.

Wo kriminelle Geisteskranke im absolut fluchtsicheren Ashecliffe Hospital behandelt werden, die ganz schweren Fälle auf Station C, die sich in einem alten Fort aus der Bürgerkriegszeit befindet, abgeschirmt wie der legendäre Stammheimer Hochsicherheitstrakt während der Stuttgarter RAF-Prozesse. Dennoch ist mit Rachel Solando eine psychisch gestörte, vielfache Kindsmörderin entkommen, die sich noch auf der Insel befinden muß. Die beiden Marshalls sollen den Fall aufklären und die Wachmannschaft bei der Suche nach der aus einer abgeschlossenen Zelle Entflohenen unterstützen.

„Als wäre sie durch die Wände verdunstet“: Dr. Crawley (auch bei Scorsese auf finstere Bösewichte abonniert: Ben Kingsley), der distinguierte Leiter der Anstalt, empfängt die Kriminalbeamten mit Whisky, Zigarren und Mahler-Musik von der Schallplatte. Und kann ihnen schon bald, noch bevor ein Hurrican mit der angekündigten Windstärke fünf über das Eiland tobt, die verlorene Insassin Rachel präsentieren. Auftrag erledigt?

Nicht wirklich. Rachel, die dem von Alpträumen geplagten Teddy Daniels gleich in zwei Inkarnationen (Patricia Clarkson und Emily Mortimer) zusetzt, bestärkt ihn in seinem Verdacht, auf dieser Insel gehe nichts mit rechten Dingen zu. Der von Chuck stets „Boߓ genannte Daniels fühlt sich beobachtet, bedroht, gar unter Drogen gesetzt – und fühlt sich für alles verantwortlich. Für die Leichenberge etwa, die ihn des Nachts im Schlaf verfolgen, seit er als junger G.I. bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau mit dem Grauen konfrontiert wurde. Vor allem aber für den Erstickungstod seiner Gattin Dolores (Michelle Williams), die nach einem Brand starb. Gehört der Brandstifter Andrew Laeddis zu den Insassen des Ashecliffe Hospitals?

Teddy Daniels hofft, in die Geheimnisse der Gefängnisinsel vordringen zu können, indem er sich das Chaos nach den Verwüstungen des Hurricans zunutze macht und zusammen mit Chuck Aule die berüchtigte Station C betritt. Wo er mit George Noyce (Jackie Eartle Haley) nicht mit einem hinter Gittern eingeschlossenen Patienten, sondern auch mit einem Gesicht aus seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Und mit dem Psychiater Dr. Naehring (Max von Sydow) auf einen ehemaligen Nazi trifft, der seine fürchterlichen Menschenexperimente, mit denen er in den Konzentrationslagern begann, nun hier in den USA fortsetzt in der festen Überzeugung, damit der Menschheit einen großen Dienst zu erweisen…

Martin Scorseses in dem in den 60er Jahren aufgelassenen Medfield State Hospital in Massachusetts gedrehter Psychothriller „Shutter Island“ basiert auf dem gleichnamigen, von Edgar Allan Poe inspirierten Roman von Dennis Lehane, einem „der“ US-Bestseller des Jahres 2003. Der Film orientiert sich zwar an Genre-Klassikern wie Robert Wienes expressionistischem Stummfilm „Das Kabinett des Dr. Caligari“, an Otto Premingers „Laura“ und Sam Fullers „Shock Corridor“ oder Orson Welles‘ Kafka-Adaption „Der Prozeߓ, spielt aber bewußt Mitte der 50er Jahre und damit auf dem Höhepunkt psychiatrischer Experimente mit dem erstmaligen Einsatz neurologischer Drogen und heute abstrus anmutenden Gehirnoperationen – in perverser Fortsetzung der ideologisch-rassistisch begründeten, aber deshalb nicht weniger kriminellen pseudo-wissenschaftlichen Experimente der Nazi-Zeit.

So erinnert Scorsese, der sich zusammen mit seinem Team vor Drehbeginn Frederick Wisemans authentischen Psychiatrie-Streifen „Titicut Follies“ von 1967 angesehen hat, mit “Shutter Island“ an die grausame Methode der präfontalen Lobotomie, die dem Portugiesen Dr. Egas Moniz seinerzeit den Nobelpreis eingebracht hat: In einem heute schier unfaßbaren chirurgischen Eingriff sind in dem Teil des Gehirns schizophrener Patienten, in dem das Gefühlszentrum vermutet wurde, Nervenfasern durchtrennt worden. Mit zunächst verblüffenden „Heilungen“ – aber schrecklichen Nebenwirkungen und Spätfolgen.

„Shutter Island“ bedient alle Fans des Horrorthrills mit einer Spannung, die bis zum Schluß noch steigerungsfähig bleibt, ebenso wie ein cineastisch interessiertes und idealerweise vorgebildetes Publikum durch zahllose kleine Verweise etwa auf Hitchcock und Tourneur. Meisterhaft, nicht wie vielfach zu lesen war: altmeisterlich, gelingt es Scorsese, der nur innerhalb von vier Tagen spielenden Handlung einer durch Rückblenden, Halluzinationen und Phantasievorstellungen dermaßen vielfach verwobene Erzählstruktur zu geben, daß das Publikum allein schon durch das furiose Spiel der Zeit- und Wirklichkeitsebenen gefangen ist.

Und hineingezogen wird in eine schaurige Welt der Gruften, Höhlen, klaustrophobischen Gefängnisgänge und Zellen, Friedhöfe, Ratten und (halluzinierten) Un-Toten, welche der zweifache Oscar-Preisträger Robert Richardsohn („JFK“, „Aviator“) mittels des heute als schrill empfundenen Spektrums der frühen Technicolor-Farben auch optisch in den Fünfziger Jahren ansiedelt, indem Scorseses „Szenen aus der Erinnerung“ auf Kodachrome gedreht worden sind.

Leta Kalogridis (Buch) nach dem gleichnamigen Thriller von Dennis Lehane, Martin Scorsese (Regie)
Shutter Island
Phoenix Pictures, Sikella Prod., Appian Way, Mike Medavoy/Arnold W. Messer/Bradley J. Fischer/Martin Scorsese Prod. – USA 2009

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