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Ein russischer Sommer

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Alles, was ich erkenne, erkenne ich nur, weil ich liebe.
Leo Tolstoi: Krieg und Frieden

Es sind lauter Liebesgeschichten, die uns der amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Michael Hoffman („Ein Sommernachtstraum“, „Tage wie dieser…“) binnen zweier Stunden erzählt, und weil sie im Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen, sind sie tiefgründiger und melancholischer, leidenschaftlicher und tragischer, letztlich jedoch sämtlich tragikomischer Natur – darin den Buckower Elegien Bert Brechts aus den 50er Jahren verwandt, die Jan Schütte vor zehn Jahren in seinem Biopic „Abschied. Brechts letzter Sommer“ mit Josef Bierbichler und Monica Bleibtreu verfilmte.

Jasnaja Poljana, 1910. Das weitläufige, von Birkenwäldern umgebene Landgut aus dem 16. Jahrhundert unweit von Tula, das sich seit dem 18. Jahrhundert im Familienbesitz der Tolstois befindet, ist akut gefährdet – durch die „Tolstoianer“. So nennt sich eine Gruppe von Anhängern des zu seiner Zeit berühmtesten russischen Schriftstellers, die sich etwas abseits vom Herrenhaus, in dem Leo Tolstoi (Christopher Plummer) und seine Gattin, Gräfin Sofia Tolstaja (Helen Mirren), seit nunmehr 48 Jahren zusammen leben und arbeiten, angesiedelt haben – als eine Art Landkommune mit vegetarischer Lebensweise und sexueller Enthaltsamkeit.

Ihr Sprecher und intellektueller Kopf, Wladimir Tschertkow (Paul Giamatti), hat sich mit Tolstois Tochter Sascha (Anne-Marie Duff) verbunden in dem Ziel, durch eine Änderung des Testamentes Leo Tolstois die Rechte an der Vermarktung des umfangreichen Werkes des „Krieg und Frieden“-Bestsellerautors vorgeblich zugunsten des russischen Volkes, in Wahrheit zur Finanzierung der „Tolstoianer“-Kommune zu erhalten.

Tschertkow und Sascha müssen mit dem erbitterten Widerstand der Gräfin rechnen, die sich schon heute um ihr Lebenswerk betrogen sieht – als Mutter von immerhin dreizehn Kindern und erste Mitarbeiterin ihres prominenten Gatten, der auch im hohen Alter weder Vegetarier ist noch sonstigen fleischlichen Genüssen entsagt, der aber bereits seinen Adelstitel abgelegt und zahlreiche wertvolle (Erb-) Stücke aus seinem Besitz an seine Anhänger verschenkt hat.

Mit einem neuen, jungen und zumindest zunächst reichlich naiven Privatsekretär für den in Ehren ergrauten, aber seiner Sinne durchaus noch mächtigen Alten hofft Tschertkow, den Einfluß der Gräfin auf Leo Tolstoi eindämmen zu können: Walentin Bulgakow (James McAvoy) bringt durch sein zölibatäres und vegetarisches Leben ideale Voraussetzungen für die Aufgabe mit, die auch darin besteht, ein Tagebuch für den Wortführer der „Tolstoianer“ zu führen.

Der glühende Tolstoi-Verehrer Walentin, der besonders dessen Ansichten über die bedingungslose Liebe bewundert, gerade weil er auf diesem Gebiet bisher noch keine eigenen Erfahrungen sammeln konnte, gerät rasch zwischen die Fronten, als er ein Zimmer in der Landkommune der „Tolstoianer“ bezieht. Und ihm mit Mascha (Kerry Condon) eine nicht nur schöne, sondern auf allen Gebieten höchst talentierte Lehrerin zur Seite steht. Die ihm die Augen öffnet für bisher ungeahnte Lebenswelten…

„Ich bin nicht gut, ich bin kein guter Tolstoianer“: Hin und hergerissen zwischen den Ergebenheitsadressen seiner Anhänger und der zunehmenden Verbitterung seiner Gattin läßt sich Leo Tolstoi tatsächlich dazu verleiten, in einem konspirativen Treffen sein Testament zu ändern. „Ich bin ein Verschwörer, nichts weiter“: Seine Selbsterkenntnis kommt zu spät, der Zug ist abgefahren – was wörtlich zu nehmen ist: Das Zerwürfnis mit Sofia kann nun auch durch Walentin, der zunehmend Verständnis für die Position der Gräfin zeigt, nicht mehr gekittet werden.

Der immer gebrechlicher wirkende Schriftsteller verläßt an der Seite seines Leibarztes Duschan (John Sessions) und seines Sekretärs Jasnaja Poljana. Um bereits wenig später und ganz unfreiwillig an seiner letzten Station anzukommen – und im Bett des Bahnhofsvorstehers von Astapowo irgendwo in Süd-Russland zu landen, vor den (Kamera-) Augen der das Provinznest wie ein Hornissenschwarm überfallenden Weltpresse…

„Ein russischer Sommer“ ist, auch gerade was das so spektakuläre wie versöhnlich stimmende Finale betrifft, ein Schauspielerfilm, der die Protagonisten, allen voran Helen Mirren – für eine Ehrenrettung der bisher in der biographischen Literatur als Xanthippe verunglimpften Sofia Tolstaja – und Christopher Plummer, ins beste Licht zu rücken sucht, wofür auch Kameramann Sebastian Edschmid sorgt. In den Werbebroschüren des Verleihs wird zwar für das reale Landgut Jasnaja Poljana geworben, das nach wie vor landwirtschaftlicher Betrieb, aber auch Museum ist und ganzjährig besucht werden kann.

Gedreht wurde jedoch in Deutschlands Osten: Im brandenburgischen Schloß Stülpe, einem Herrensitz aus dem Jahr 1744, der im heutigen Landkreis Teltow-Fläming unweit Luckenwaldes liegt, wo schon Franka Potentes Kino-Erstling „Der die Tollkirsche ausgräbt“ entstand. Und das wundervolle Birkenwäldchen steht erheblich weiter südlich in Sachsen-Anhalt.

Apropos: „Dame“ Helen Mirren, vor sieben Jahren von der Queen in den Adelsstand erhoben und für die Verkörperung der Königin von England mit dem „Oscar“ geadelt, ist 1945 in London unter dem Namen Elena Vasilievna Mironova geboren worden als Tochter eines noch in Russland geborenen überzeugten Sozialisten und Enkelin eines russischen Aristokraten. Mit dem Offizier und überzeugten Zaristen lebte Helen Mirren in ihrer Kindheit unter einem Dach. Was die Darstellerin von Elizabeth I. und II. bis heute nicht zur Monarchistin hat werden lassen.

Michael Hoffman (Buch und Regie) nach dem Roman „Tolstojs letztes Jahr“ von Jay Parini
Ein russischer Sommer (The Last Station)
Egoli Tossell Film Halle, Zephyr Films London Jens Meurer/Chris Curling/Bonnie Arnold Prod. c/o Konchalovsky Production, Sam Film – D/GB/Russland 2009

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